Nordoberpfälzer CSU-Abgeordnete wollen Gesamtkonzept für Berufliche Bildung 

 

„Unsere Unternehmen konnten die ersten Monate der Pandemie gut wegstecken. Bestimmt haben die kurzfristigen Corona-Hilfen aus Berlin und München dabei geholfen. Der eigentliche Trumpf unserer regionalen Wirtschaftsstruktur ist aber, dass wir mittlerweile sehr breit aufgestellt sind. So lässt sich auch der vergleichsweise gute Wert bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den vergangenen Monaten erklären“, so Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht beim Arbeitsmarktgespräch in der Bundesagentur für Arbeit in Weiden. 

Im Bayernweiten Vergleich hat der Agenturbezirk Weiden, zu dem die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab und die Stadt Weiden gehören, den geringsten Anstieg an Arbeitslosen in den vergangenen zwei Monaten zu verzeichnen. 

„Wir sind hier im Agenturbezirk Weiden in der glücklichen Situation bayernweit den geringsten Anstieg   in der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Während in Bayern die Arbeitslosigkeit durchschnittlich um rund 49% im Vergleich zum Vorjahr anstieg, haben wir vor Ort einen Anstieg von lediglich 29,6%. Von Arbeitslosigkeit waren in den letzten Monaten überwiegend unsere Kunden aus dem Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGBIII) betroffen. Hier stieg der Monatswert um 49,1 %. Im Rechtskreis SGBII um rund 12% zum Vorjahresmonat. Bayernweit stieg die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGBIII um 73%. Besonders betroffen ist der Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGBIII) im Agenturbezirk München mit einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit um 96,6%“, so Thomas Würdinger.  

 

Hintergrund des gemeinsamen Gesprächs mit Europaabgeordneten Christian Doleschal, Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht, Landtagsabgeordneten Tobias Reiß und dem Geschäftsführer der Bundesagentur für Arbeit in Weiden Thomas Würdinger ist die Idee eines Gesamtkonzeptes zur beruflichen Bildung, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung. 

 

„Digitalisierung und Künstliche Intelligenz trifft alle Branchen, aber in unterschiedlichem Ausmaß. Wir müssen deshalb alle mitnehmen. Viele der Firmen haben den Wandel schon gut gemeistert. Einige brauchen aber sicher noch Unterstützung, um die digitale Transformation zu schaffen und auch alle Arbeitnehmer bei diesem Prozess mitzunehmen. Solche Investitionen in die Zukunft unserer Unternehmen müssen ganz verstärkt gefördert werden. Mit dem europäischen Wiederaufbauplan haben wir jetzt die Chance, hier Gelder der EU in die Nordoberpfalz zu holen. Darüber hinaus werden wir auf allen Ebenen weiter dafür kämpfen, dass wir bei den Regionalförderungen nicht hinten runterfallen, weil wir Krisen gut gemeistert haben. Die Lage unserer Region, direkt an der Grenze birgt viele Chancen, aber gerade bei den Grenzschließungen zu Beginn der Pandemie haben wir gesehen, dass es unsere Unternehmen auch an die Belastungsgrenze gebracht hat“, erklärt Doleschal. Rund 10.000 tschechische Pendler waren von den Grenzschließungen, allein in der Oberpfalz, betroffen. Europaabgeordneter Christian Doleschal sieht gerade auch das Konstrukt der „Europäischen Verbünde für territoriale Zusammenarbeit“ (EVTZ) als eine Möglichkeit einen grenzübergreifenden Arbeitsmarkt und digitale Infrastruktur zu schaffen sowie niederschwellige Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen zu generieren. „In diesen Verbünden steckt viel Potenzial, das genutzt werden kann, um unsere Unternehmen bei der Fachkräftefrage, Digitalisierung oder dem demografischen Wandel zu begleiten.“

 

Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und Landtagsabgeordneter Tobias Reiß sieht die Nordoberpfalz, gerade wegen des Branchenmix, auch als mögliche Modellregion für berufliche Bildung: „Notwendig ist ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept, das die Region auf die Effekte der Digitalisierung, aber auch des demographischen Wandels auf die Arbeitswelt vorbereitet.“ Vorstellbar wäre demnach eine Exzellenzregion für berufliche Bildung zu schaffen, in die alle Akteure eingebunden werden.

 

Bundestagsabgeordneter Rupprecht fordert in diesem Zusammenhang grundsätzlich eine neue Kultur der Weiterbildung, in der lebenslanges Lernen für möglichst alle Bevölkerungsgruppen selbstverständlich und als Chance begriffen wird"Wir müssen die Menschen durch gute Weiterbildung befähigen, ihre eigenen Kompetenzen auf hohem Niveau erhalten und entfalten zu können."

Straßburg des Ostens: 

Bayerisch – tschechisches Bündnis zur Vertiefung der Partnerschaft im grenzüberschreitenden Oberzentrum Waldsassen/Eger 

 

 

„Einkaufen, Fußball spielen und vieles mehr – im Alltäglichen sind wir auf beiden Seiten längst zusammengewachsen. Die Zeit ist reif, dass wir das Potenzial des Oberzentrums Waldsassen/Eger noch viel mehr ausschöpfen. Sei es in den Bereichen Bildung, Sicherheit, Gesundheit, Wirtschaft oder Mobilität – unser Blick muss sich verstärkt nach Osten richten“, so Europaabgeordneter Christian Doleschal nach einem ersten grenzüberschreitenden Treffen, das auf gemeinsame Initiative Doleschals mit seinem Landtagskollegen Tobias Reiß zustande kam.

 

Die Abgeordneten Reiß und Doleschal, der Vorsitzende der interkommunalen Allianz im Stiftland und stellvertretende Landrat Roland Grillmeier sowie der Oberbürgermeister der Stadt Eger Antonín Jalovec und der Vorsitzende der Handelskammer Eger Tomáš Linda waren zu Bürgermeister Bernd Sommer ins Rathaus nach Waldsassen gekommen, um die Zukunft des grenzüberschreitenden Oberzentrums Waldsassen/Eger gemeinsam auf eine neue Stufe zu heben. 

 

„In der Region um Waldsassen und Eger leben zusammen rund 50.000 Menschen. Das ist der größte Ballungsraum direkt an der bayerisch-tschechischen Grenze – dieses Potenzial wollen wir viel stärker nutzen“, so Vorsitzender der IKOM-Stiftland Roland Grillmeier. „Ich habe im letzten Jahr bereits eine Koordinierungsstelle für den Landkreis Tirschenreuth vorgeschlagen, es ist dringend notwendig jetzt noch mehr Energie aufzuwenden, unser Raum hat Enormes Potential, es liegt an uns dies zu verstärken.“

 

„Die Entscheidung des ehemaligen Heimatministers und heutigen Ministerpräsidenten Markus Söder, ein grenzüberschreitendes Oberzentrums Waldsassen/Eger zu schaffen, war goldrichtig. Das jetzt noch stärker mit Leben zu füllen und weiterzuentwickeln wird eine unserer zentralen Aufgaben für die kommenden Jahre“, so Landtagsabgeordneter Tobias Reiß.

 

Auch Bürgermeister Bernd Sommer sieht großes Potenzial im grenzüberschreitenden Oberzentrum, das genutzt werden muss: „Gerade Waldsassen und Eger sind historisch miteinander verbunden, wie kaum andere Orte an der bayerisch-tschechischen Grenze. Viele Waldsassener sind früher noch in Eger zur Schule gegangen. Unsere gemeinsame Vergangenheit soll die Basis für unsere gemeinsame Zukunft sein.“

 

Die bayerisch-tschechische Runde war sich einig, dass es ein Bindeglied braucht, das beide Seiten bestmöglich miteinander vernetzt, Synergien auslotet und optimiert. „Das kann nur mit einer entsprechenden Koordinierungsstelle gelingen. Hier braucht es die Unterstützung aus München, um die notwendigen Mittel für eine solche Stelle zu bekommen“, so Tobias Reiß, der sich dahingehend, gemeinsam mit Europaabgeordneten Christian Doleschal an den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder wenden wird.

 

Antonín Jalovec, Oberbürgermeister der Stadt Eger, bringt die derzeitige Lage auf den Punkt: „Momentan gibt es weder einen gemeinsamen Ansprechpartner noch eine Telefonnummer des grenzüberschreitenden Oberzentrums.“

Europaabgeordneter Christian Doleschal ergänzt: „Hier müssen wir ansetzen. Nur mit der entsprechenden Struktur wird diese Partnerschaft leben können. Dazu braucht es eine gemeinsame Strategie zu allen relevanten Themen, um die Herausforderungen und die Möglichkeiten für die Region gewinnbringend in einem grenzüberschreitenden Bündnis zu nutzen.“

 

Das Treffen in Waldsassen war der Startschuss in die zukünftige Vertiefung der Partnerschaft. Dabei verständigte sich die bayerisch-tschechische Runde auf einen Fünf-Punkte Plan, der zügig umgesetzt werden soll. Gemeinsam mit allen regionalen Akteuren sollen zunächst die Themen Bildung und Schulstandort, Krankenversorgung und Rettungswesen, Sicherheit und Lebensqualität, Verkehr und Mobilität sowie Wirtschaft und Tourismus in wechselseitig stattfindenden Gipfeltreffen bearbeitet werden. Anknüpfen will man dabei auch an die bereits gestartete Zusammenarbeit des Bayerischen Innenministeriums mit den tschechischen Behörden im Bereich der Sicherheitspolitik. Auch das Bayerische Innenministerium intensiviert stetig seine Zusammenarbeit mit den tschechischen Behörden, wie Landtagsabgeordneter Tobias Reiß mitteilt. „Ziel ist es, einen gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum zu schaffen und quasi das „Straßburg des Ostens“ zu werden“, beschreibt der Vorsitzende der Handelskammer Eger, Tomáš Linda das gemeinsame Ziel.

 

1. Europaforum: Zukunft der Europäischen Struktur- und Regionalförderung
„Europa" in der Oberpfalz präsenter machen und die Oberpfälzer Anliegen in „Europa“ mit starker Stimme zu vertreten, das ist mein Ziel als Europaabgeordneter für die Oberpfalz.
Um unsere Experten vor Ort in meine Arbeit mit einzubeziehen und unsere Anliegen in Brüssel und Straßburg passgenau und effizient zu vertreten starten wir am kommenden Freitag unsere neue, moderne Veranstaltungsreihe - mein „Europaforum“. 
Ich freue mich, dass es mir gelungen ist, für mein erstes Europaforum unseren EVP Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber zu gewinnen. Das Thema werden die für unsere Region so wichtigen Europäischen Struktur- und Regionalförderung sein. Hier werden wir in den kommenden Monaten in Brüssel die Weichen stellen.
Ich freue mich über Ihre Teilnahme, Ankündigung und Berichterstattung. Auch interessierte Bürger sind willkommen, um besser planen zu können ist eine kurze Rückmeldung unter europa@christian-doleschal.de hilfreich.
Über Ihre Rückmeldung freue ich mich!