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Schutzstatus des Wolfs neu bewerten

Wölfe stellen eine zunehmende Bedrohung für ländliche Gebiete dar. Zur Erhaltung der Weidetierhaltung und unserer Kulturlandschaft, sind dringend wirksame Schritte gegen wachsende Schäden durch die bisher ungehemmte Ausbreitung des Wolfs notwendig! Allein in Deutschland ist die Zahl der Wölfe in den letzten Jahren auf über 1.500 Tiere gestiegen. Bei circa 30 Prozent Populationszuwachs pro Jahr sind Konflikte vorprogrammiert. Daher freue ich mich, dass die EU-Kommission nun dem Votum des EU-Parlaments aus dem vergangenen Jahr gefolgt ist, und von den Mitgliedstaaten fordert aktuelle Daten über die Wolfsbestände zu melden, um den Schutzstatus des Wolfes anzupassen. Das ist ein erster wichtiger Schritt!

Die Mitgliedstaaten haben schon heute große Spielräume, um problematische Wölfe abzuschießen. Diese müssen auch genutzt werden. Bayern hat mit der Wolfsverordnung, die seit Mai dieses Jahres gilt, bereits gehandelt und die bestehenden gesetzlichen Spielräume ausgenutzt. Eine Herabsetzung des Schutzstatus würde aber mehr Rechtssicherheit geben und Klagen den Boden entziehen.

Die massiven Schäden die sowohl durch den Wolf als auch durch den Fischotter in Bayern entstehen hat unser Bayerischer Ministerpräsident Dr. Markus Söder auch in der Kabinettsitzung mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Juli 2023 in Bayreuth angemahnt. Wir brauchen in diesen Fragen regionale Antworten. Die Populationsdichte des Wolfes im Ruhrgebiet ist nun mal anders als in den ländlichen Regionen in Bayern. Umso wichtiger ist nun die Datensammlung auf regionaler Ebene. 

Kommunen und alle Betroffenen sind derzeit aufgefordert, alle Daten und Folgen der Wolfsangriffe umgehend an die EU-Kommission zu melden. Alle Daten sind wichtig, um den Schutzstatus des Wolfes neu zu bewerten. Bereits zu Beginn des Jahres hatte die Europäische Kommission die aktuellen Daten der Mitgliedstaaten erfragt. Trotz der rapide zunehmenden Risse von Nutztieren hat Deutschland bislang keine umfangreichen Daten gemeldet. Dabei müssen umfassende Informationen gerade auch aus Deutschland in die Neubewertung einfließen. CDU und CSU fordern die Bundesregierung zudem auf, eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes zu veranlassen, um die von der EU-Ebene eingeräumten Ausnahmen hinsichtlich des Wolf-Schutzes vollumfänglich nutzen zu können. Die grüne Umweltministerin Lemke ist jetzt am Zug schnell zu handeln, damit der Schutzstatus des Wolfes angepasst werden kann.

Artenvielfalt bleibt ein wichtiges Ziel. Die Gefahren, die von wachsenden Wolfsrudeln für Mensch und Vieh ausgehen, müssen aber endlich ernst genommen werden und der Abschuss von problematischen Wölfen erleichtert werden.